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Strahlenbelastung durch Radon
Radon – Bestandteil Natürlicher Strahlenbelastung
Grundsätzlich ist die radioaktive Belastung durch Radon Bestandteil der natürlichen Strahlenbelastung. Der Mensch ist ihr auf der Erde unvermeidbar ausgesetzt.
Sie setzt sich aus innerer und äußerer Exposition zusammen. Innere Exposition heißt, dass radioaktive Stoffe durch die Nahrung oder die Atemluft ins Innere des Körpers transportiert werden und Körperzellen direkt durch energiereiche Strahlung schädigen können. Auf Grund der kurzen Reichweite von den meist beteiligten α- und β-Strahlen bildet die innere Exposition den Hauptanteil der natürlichen Strahlenbelastung.
Neben der Aufnahme von Radon und vor allem dessen Zerfallsprodukten durch die Atemluft gehört beispielsweise auch die Aufnahme des radioaktiven Kaliumisotops 40 mit der Nahrung dazu, welches zu 0,012% im natürlichen Kalium vorkommt.
Die gesamte, effektive Dosis der natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland liegt in einer Spanne zwischen 1 und 10 Millisievert (mSv) pro Jahr.
Die biologische Wirksamkeit, also das Ausmaß des durch die Strahlung verursachten Schadens im menschlichen Körper, hängt dabei nicht nur von der Art und Intensität der Strahlung ab sondern auch davon, auf welche Weise die Strahlung auf den Körper wirkt und welche Organe im Einzelnen betroffen sind. So wird beispielsweise Haut- oder Schilddrüsengewebe von derselben Strahlendosis deutlich weniger geschädigt als Lungen-, Magen- oder Darmgewebe. Für die Messbarkeit der Strahlenexposition des menschlichen Körpers wurde daher die so genannten effektive Dosis eingeführt, die die rein physikalische Intensität einer spezifischen Strahlenbelastung mit der Empfindlichkeit betroffener Gewebearten wichtet. Die Gewichtungsfaktoren der einzelnen Gewebearten werden von der internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert. Die so errechnete, effektive Dosis wird in Sievert (Sv) angegeben wird. Damit wird auch eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Arten radioaktiver Belastungen ermöglicht. Die gesamte, effektive Dosis der natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland liegt in einer Spanne zwischen 1 und 10 Millisievert (mSv) pro Jahr und beträgt durchschnittlich jährlich 2,1 mSv. An diese – nicht unerhebliche – natürliche Belastung konnte sich der menschliche Körper über Millionen Jahre anpassen und kommt damit in der Regel gut zurecht. Zusätzlich zur natürlichen Strahlung sind wir in der heutigen Zeit auch noch diversen Belastungen durch technische Anwendungen ausgesetzt, die im Durchschnitt weitere 1,7 mSv pro Jahr betragen. Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die verschiedenen Beiträge der durchschnittlichen, jährlichen Strahlenbelastung.
Radonbelastung
Für die Belastung durch Radon wird hierbei von einer durchschnittlichen Aktivität von ca. 20 Bq/m3 ausgegangen. Bereits bei dem durch die WHO sowie dem Bundesamt für Strahlenschutz empfohlenen Grenzwert von 100 Bq/m3 und einer angenommenen Aufenthaltsdauer in der Wohnung von 5.000 Stunden pro Jahr ergibt sich allein für die innere Belastung durch Radon eine Jahresdosis von 3,25 mSv. Der im neuen deutschen Strahlenschutzgesetz verankerte Referenzwert von 300 Bq/m3 (§124 StrlSchG) führt dann bereits zu einer Dosis von 10 mSv pro Jahr.
Nicht selten werden in Gebäuden auch Werte von 1.000 Bq/m3 und darüber gemessen, womit sich bereits eine Belastung oberhalb von 25 mSv pro Jahr ergibt, was der Wert für die maximal erlaubte berufliche Exposition, beispielsweise im Bergbau, Kernkraftwerken oder nuklearmedizinischen Einrichtungen ist. Die folgende Tabelle zeigt die effektive Jahresdosis durch Rn in Abhängigkeit von Aktivität und Aufenthaltsdauer.